Solarpotentialkataster
Mit dem Solarpotentialkataster der Gemeinde Burbach, können sich Bürgerinnen und Bürger über das Potential von Solarenergie in ihrer Gemeinde oder dem Privatbesitz informieren. Die Eingabe und Analyse erfolgen unverbindlich. Die Gemeinde Burbach möchte mit dem Angebot den Ausbau erneuerbarer Energien in der Gemeinde fördern.
Die Umsetzung des Solarpotenzialkatasters wurde im Jahr 2008 in das Integrierte Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept der Gemeinde aufgenommen und als zukünftige Maßnahme verankert. Start der Umsetzung erfolgte im Jahr 2011. Die Gemeinde Burbach erhielt Fördermittel durch das Land Nordrhein-Westfalen mit einer Förderquote von 80 Prozent.
Ziel des Solarpotentialkatasters ist es, dass sich interessierte Bürger:innen auf der Website der Gemeinde Burbach zu einem möglichen Potenzial in der Nutzung von Solarenergie informieren können. Übergeordnetes Ziel des Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzeptes ist eine hundertprozentige Umstellung auf die Erzeugung und die Nutzung erneuerbarer Energien. Anschaulich und unverbindlich können Nutzende ihre Daten eingeben und erhalten erste Analysewerte. Im Kataster können die Sonneneinstrahlung in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr sowie eine mögliche Belegung des Daches mit Solarthermie- oder Photovoltaikmodulen angezeigt werden. Dies ermöglicht vorab eine erste neutrale Auskunft darüber, ob ein Solarpotential vorhanden ist. Der Prozess umfasst folgende acht Schritte: Solareignung und Zustand des Daches prüfen, Beratung vor Ort (Fachberatung bei einem neutralen Energieberatungsunternehmen oder Fachbetrieb im Bereich Elektrik-, Heizungs- und Klimatechnikbetrieb) sowie die Einholung eines Angebotes bei einem Fachbetrieb, Finanzierung sichern (Beantragung von Fördermitteln), Auftrag vergeben, Anmeldung bei dem Netzbetreiber vornehmen, Anmeldung bei der Bundesnetzagentur (nur Photovoltaik) und beim Finanzamt einreichen, Inbetriebnahme der Solaranlage, Vergütung und Versicherung prüfen.
Die für das Solarpotentialkataster zuständigen Mitarbeitenden sind dem Fachbereich für Bauen, Wohnen und Umwelt, Teilbereich Umwelt und Klimaschutz zugeordnet. In der Gemeindeverwaltung sind dies aktuell zwei Ansprechpartner:innen für das Projekt. Der Arbeitsaufwand ist moderat, da das Hosting der Website für das Kataster über die extern beauftragte Agentur erfolgt. Eine enge Zusammenarbeit mit der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit erfolgt stetig. Neben der Nutzung durch die Bürger:innen der Gemeinde Burbach sowie der Unternehmen vor Ort, findet das Kataster ebenfalls verwaltungsintern in den Fachabteilungen, insbesondere in der Hochbauabteilung, Anwendung.
Bereitgestellt wird das Solarpotentialkataster von der Tetraeder.solar GmbH. Diese übernimmt das Hosting der Anwendung. Die Ersteinrichtung der Maßnahme wurde durch das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt, indem diese einen umfassenden Datensatz zur Verfügung stellten. Der Datensatz stammt dabei aktuell aus dem Jahr 2022. Tetraedar.Solar überprüft die Daten in regelmäßigen Intervallen. Des Weiteren erfasst das Unternehmen neue Daten und pflegt diese ein. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine hohe Servicequalität aus, da die Gemeinde Burbach lediglich administrative Aufgaben zu bewältigen hat, um das Solarpotentialkatasters anbieten zu können. Grundlage für die Solarpotenzialanalyse sind gesammelte Laserscandaten des Ortes, die beim Überfliegen des Gebietes aufgenommen werden. Nach Erfassung dieser Informationen wird im nächsten Schritt ein erstes vereinfachtes Modell des Hauses sowie der umliegenden Bäume, Flächen etc. visualisiert. Verdeckte Flächen beeinflussen die Messwerte und haben Wirkung auf die Berechnung der Einstrahlung und Verschattung. Sind Bereiche insbesondere durch große Bäume oder Gebäude stark verschattet, werden diese im Kataster automatisch als nicht geeignet angezeigt. Alle restlichen Flächen, die für eine Nutzung geeignet sind, werden anhand der verfügbaren Daten der Einstrahlung berechnet. Um zu erfahren, ob eine mögliche Umsetzung lohnenswert ist, können sich die Bürger:innen zudem den zu erwartenden Ertrag analysieren lassen. Dieser ist beispielsweise abhängig von der Sonneneinstrahlung in kWh pro m² und Jahr sowie der Leistung der installierten Solarmodule.
Die einmaligen Kosten des Projekts umfassten in der Anschaffung rund 10.000 Euro (Stand 2011). Aufgrund der gewährten Landesfördermittel beliefen sich die Ausgaben auf lediglich 20 Prozent Eigenanteil seitens der Gemeinde Burbach. Im laufenden Betrieb fallen für die Bereitstellung und Pflege des Katasters durch den externen Dienstleister aktuell rund 900 Euro jährlich an. Aufgrund der moderaten Kosten ist der Dienst als wirtschaftlich einzustufen. Da das Hosting extern erfolgt, ist der administrative Aufwand im Verhältnis zu den laufenden Kosten positiv zu bewerten und spricht für eine Umsetzung des Dienstes.
Die Kommunikation mit Tetraeda erfolgt überwiegend per E-Mail oder für detaillierte Absprachen mit den Mitarbeiter:innen der Gemeindeverwaltung per Telefon. Da die Software extern gehostet und überwiegend autark organisiert wird, sind Abstimmungen in unregelmäßigen Zyklen notwendig. Bei größeren Anpassungsbedarfen, wie umfassende Updates oder Anpassungen der Nutzeroberfläche sowie der bereitgestellten Informationen auf dem Portal, finden umfangreichere Gespräche zur Abstimmung und Entscheidung statt.
Um den Erfolg der Maßnahme zu unterstützen, ist es relevant, dass diese regelmäßig bekannt gemacht wird. Dazu eignen sich Informationsveranstaltungen aller Art mit Bezug zum Themenfeld Umwelt und Klimaschutz. Dies ist seitens der Gemeinde Burbach sehr wichtig, um die Bürger:innen auf die Anwendung aufmerksam zu machen, denn ein aktives Ansprechen der Bevölkerung erhöht den Bekanntheitsgrad und das Bewusstsein für den verfügbaren Dienst. Zudem ist es von Vorteil, dass alle beteiligten Fachabteilungen und Akteur:innen in der Kommunalverwaltung über die Maßnahme regelmäßig informiert und auf Neuerungen im Dienst aufmerksam gemacht werden. Eine nutzerfreundliche Darstellung des Dienstes vereinfacht den Zugang für die Nutzenden und baut mögliche Anwendungsschwierigkeiten ab.
Qualitativ lässt sich der Erfolg in Gesprächen mit der Bürgerschaft oder regionalen Energieberater:innen bewerten, welchen das Kataster vertraut ist und positive Erfahrungen mitteilen. Zudem können Nutzungszahlen erhoben werden, welche von Tetraeda.Solar bereitgestellt werden.
Als Ausblick für die Weiterentwicklung des Solarpotentialkatasters der Gemeinde Burbach bestünde die Möglichkeit, ein Gründachkataster aufzunehmen.
Link zur Webseite: www.solare-stadt.de
Informationen Landkreis
Gemeinde Burbach
Fläche: 79,72 km²
Einwohner:innen: 14.924
187 Einwohner:innen je km²