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Beteiligung

Tisch mit Notizen auf Zettel und Personen sitzen drum herum.

Kooperativ, wirkungsvoll und nachhaltig – wie ein offener und fairer Beteiligungsaufbau funktioniert

Die digitale Transformation hin zu smarten Landkreisen betrifft eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure. Um den Wandel passend zu individuellen Lebenswirklichkeiten zu entwickeln und Akzeptanz und Willen für Veränderungen zu schaffen, ist Beteiligung ein notwendiges und gutes Instrument. Im Folgenden finden Sie einen ersten Überblick über das breite Thema der Beteiligung und Antworten auf folgende Fragen:

Welche Grundsätze sollten bei Beteiligung bekannt sein?

Welcher Mehrwert entsteht durch Beteiligung?

Welche Ziele und Versprechen sind mit Beteiligungsformen verbunden?

Welche Aspekte sind für ein erfolgreiches Beteiligungsformat zu beachten?

W-FRAGEN

Relevante Antworten zur Beteiligung

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MEHRWERT

Überblick über Vorteile von Beteiligung

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ZIEL & VERSPRECHEN

Grundvoraussetzung für jedes Beteiligungsformat

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CHECKLISTE

Überblick über die wichtigsten Punkte

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W-FRAGEN

Wie steige ich in den Beteiligungsprozess ein?

Was ist mit Beteiligung gemeint?

Es gibt eine Vielzahl von Definitionen für Beteiligung.

Im Kontext der Transformation zum smarten Landkreis umfasst Beteiligung ein breites Spektrum an Maßnahmen und Formaten: von Workshops und Bürger:innensprechstunden über Beteiligungslabore und Zukunftswerkstätten bis hin zu Bürger:innenhaushalten und Fachbeiräten. Wichtig ist dabei, dass Bürger:innen aktiv eingebunden werden und mitgestalten können. Dabei sollte Beteiligung über die reine Information hinaus gehen, da es im Kern um den Dialog und das Kooperieren mit den Bürger:innen geht.

Es geht bei Beteiligung also um das tatsächliche Mitwirken und Mitgestalten, sodass jede:r Bürger:in sich und Ideen einbringen kann. Somit hat Beteiligung weitreichende Wirkung und kann aus diversen strategischen Überlegungen heraus angestoßen werden. Welche Form der Beteiligung gewählt werden sollte, hängt davon ab, welche Ziele mit der Maßnahme erreicht werden sollen.

Wann kann Beteiligung eingesetzt werden?

Grundsätzlich gilt: Beteiligung geht immer!

Die Einbindung von Bürger:innen eignet und lohnt sich immer. Angefangen bei Themen, von denen Bürger:innen direkt betroffen sind (und sich bspw. auf das Zusammenleben und das gesellschaftliche Miteinander beziehen), bis zu Bereichen, in denen explizit das Wissen der Einwohner:innen als ‚Expert:innen des Alltags‘ relevant ist. Bürgerbeteiligung wird eingesetzt, wenn eine öffentliche Stelle dies freiwillig initiiert.

Klassischerweise tauchen Beteiligungsformate häufig im Kontext von Infrastrukturprojekten, als auch in Bereichen der Haushaltsplanung, ÖPNV, Digitalisierung, Integration, Klima- & Umweltschutz und bei Kinder, Jugend & Soziales auf. Beteiligung kann aber auch in Entscheidungs- & Strategieprozessen sinnvoll sein, bspw. zur Bedarfserfassung, Stimmungsabfrage, Zielbilderstellung, Maßnahmenerarbeitung und deren Entscheidung oder als ständige Beratungsgremien.

Wer wird beteiligt?

Grundsätzlich gilt: Beteiligung richtet sich an alle!

Um Personen zu aktivieren und zu beteiligen, sollten sich dennoch Gedanken darüber gemacht werden, wessen Perspektive und Praxiserfahrungen besonders relevant sind. Zum Beispiel Personen mit Expertise, Menschen, die sich seltener an der Willensbildung beteiligen oder spezifische Zielgruppen (z.B. Senior:innen, Kinder, Pendler:innen, regionale Anwohner:innen).

Stehen die Zielgruppe und das Format fest, kann zielgerichtet aktiviert werden. Von der Planung des Zeitfensters (vereinbar mit der Arbeit, Ausbildung und/ oder Care-Arbeits-Zeiten) über den Ort der Ansprache (Einkaufszentren, Briefeinladung, etc.) bis hin zum Veranstaltungsort (Barrierefreiheit, Erreichbarkeit, Digital) können passende Vorgehensweisen angedacht werden.

Warum werden Bürger:innen im smarte Landkreis beteiligt?

Beteiligungsprozesse gehen über die Grenzen von kommunalen (Verwaltungs-) Themen hinaus und bergen großes Potenzial für eine lebendige Mitmach-Kultur auf Kreisebene.

Die Bürger:innen eines Landkreises zeigen großes Interesse für die vielfältigen Themen eines Landkreises, denn Entscheidungen des Kreises betreffen die Menschen vor Ort und prägen deren Alltag. Auch übergeordnete Vorgehensweisen, wie etwa im Bereich des Klimaschutzes oder der Digitalisierung des Kreises, sind von großer Bedeutung für individuelle Lebenswelten sowie für das Zusammenleben. Daher ist es von großer Bedeutung, Maßnahmen und Entscheidungen aus der Zielgruppe heraus zu entwickeln und abzustimmen. Ein smarter Landkreis kann so die Perspektive der Bürgerschaft einnehmen und gemeinschaftlich Transformation ganzheitlich und nachhaltig gestalten.

Wieviel Kosten verbergen sich hinter Beteiligung?

Besondere Bedeutung, großer Mehrwert, vielschichtige Wirkung – das hat seinen Preis. Für gute Partizipationsprozesse müssen finanzielle und personelle Ressourcen eingesetzt werden. Oftmals machen diese nur einen kleinen Teil der Gesamtprojektkosten aus. Ohnehin gibt es auch niederschwellige und kostengünstige Prozesse.

Die genauen Kosten variieren je nach Umfang, Dauer und Aufwand des gewählten Beteiligungsformates – eine einmalige Bürger:innensprechstunde ist kostengünstiger als ein langfristig angelegter Prozess mit externer Begleitung sowie umfangreicher Aufarbeitung der Ergebnisse. Die Einrichtung einer zentralen Fachstelle wirkt kosteneffizient, da so Beteiligung gebündelt und Prozesse standardisiert werden können.

Es sollte beachtet werden, dass Kosten mit dem Ziel und dem Gesamtvorhaben in Einklang sind. Hier sollten nicht nur mögliche Kosten eines möglichen Beteiligungsverfahrens betrachtet werden, sondern welche nicht-monetären Kosten entstünden, wenn die Bürger:innen nicht beteiligt werden.

Mit den richtigen Fragen nie den Durchblick verlieren!
Tisch mit verschiedenen Notizzetteln die beschriftet sind

MEHRWERT

Welcher Mehrwert entsteht durch Beteiligung?

Die Bürgerbeteiligung kann viel bewirken und bringt somit großen Mehrwert für den smarten Landkreis, die Gesellschaft und das Individuum selbst, mit: von der Stärkung eines besseren Miteinanders zwischen Politik, Verwaltung und Bürgerschaft, über die Förderung des Austausches von Informationen, Lebensrealitäten & Argumenten und der Integration von beteiligungsfernen, unterrepräsentierten Bürger:innen bis hin zu der Sicherstellung von Qualität und Transparenz.

Icon in Form eines Menschen
Durch Beteiligung können Stimmungen zu spezifischen Themen erfasst und abgebildet werden. Darüber hinaus wird die inklusive demokratische Teilhabe gefördert und Menschen, die wenig repräsentiert sind, werden erreicht und ihre Stimme hörbar gemacht. Folglich können gesellschaftliche Bedarfe zielgruppenspezifisch und regional erfasst und Interessen und Meinungen aller Gruppen sichtbar gemacht werden.

Wenn Bürger:innen in politische Prozesse eingebunden sind, verstehen sie besser, wie deren Ergebnisse zustande kommen. Das kann die Akzeptanz für Entscheidungen selbst dann erhöhen, wenn sie „gegen den eigenen Willen“ ausfallen. Zudem können Bürger:innen so zu Multiplikator:innen für ein Thema werden und sich oder auch andere für politisches Engagement begeistern. Voraussetzung hierfür ist, dass die Beteiligung nicht nur Fassade ist – und die Arbeit und Positionen beteiligter Bürger:innen auch in die Entscheidungsfindung einfließen.

Partizipationsprozesse führen zu mehr gegenseitigem Vertrauen zwischen Bürger:innen, Verwaltung und Politik. Im Austausch mit Politik und Verwaltung öffnet sich für Bürger:innen häufig ein bisher schwer zu durchschauender Bereich. Dadurch wird das Arbeiten auf echter Augenhöhe sowie das Vertrauen zwischen Bürger:innen und Verwaltung gefördert. Das trägt positiv zur Demokratie bei.

Beteiligungsprozesse fördern neuartige, kreative Ideen zu Tage: Ergebnisse, Empfehlungen, Ziele oder Visionen, die vorher nicht Teil der Debatte waren, sodass auch verfahrene Situationen und Interessenslager durchbrochen und Innovation gelebt werden können. Letztendlich wird echter Wandel ermöglicht.

Beteiligung bedeutet produktives und gemeinsames Arbeiten. Das bedeutet auch, dass alle Beteiligten lernen: Teilnehmende (ob aus der Verwaltung oder Bürgerschaft) erweitern ihr (Fach-) Wissen, lernen neue Perspektiven als auch neue Arten der Zusammenarbeit kennen. Fähigkeiten wie Zuhören, Verstehen anderer Positionen, gegenseitiges Anerkennen, Kompromiss- und Konsensfindung sind nicht nur wichtige soziale Kompetenzen, sondern auch Voraussetzungen für lebendige Demokratie, Bürgerschaft und Lokalpolitik. Diese Befähigung von Bürger:innen und Verwaltung ist eigenständiges Beteiligungsziel.

Durch Beteiligung kann ein Landkreis als Ort lebendiger bürgerschaftlicher Mitgestaltung sichtbar gemacht und gestärkt werden. Politik und Verwaltung, die auf Bürgerbeteiligung setzen, können zeigen: Hier, vor Ort, werden Entscheidungen getroffen, die wichtig sind, greifbar und mit den Bürger:innen gemacht werden. Das ist eine besondere Chance, da gesellschaftlicher Zusammenhalt gestärkt und regionale Identifikation geschaffen wird.

Partizipation, bei der Bürger:innen & Verwaltung sich austauschen und diskutieren können, führt zu besseren Ergebnissen und steigert die Projekt-Qualität. Untersuchungen zeigen, dass Beteiligung zum Erfolgsfaktor in der Regional- und Standortentwicklung werden kann. Die Einschätzung, dass politische Entscheidungen und Verwaltungshandeln durch breite Beteiligung besser werden, bestätigen laut einer Befragung sowohl Bürger:innen als auch Entscheider:innen.

Mit der richtigen Bürgerbeteiligung einen Mehrwert für Alle schaffen!
Zwei Personen hören aufmerksam einer Präsentation zu

ZIEL & VERSPRECHEN

Welche Ziele und Versprechen sind mit Beteiligungsformen verbunden?

Ein Beteiligungsprozess steht und fällt mit seiner Planung. In einem ersten Schritt sollte daher geklärt und definiert werden, welche Beteiligungsziele verfolgt werden und welches Beteiligungsversprechen (damit) der Bevölkerung gemacht wird. Davon ausgehend können dann alle weiteren Planungsschritte erfolgen und zudem werden Erwartungen aller Beteiligten so unmittelbar eingefangen.

ZIEL

ZIEL

Die Definition des Ziels der Beteiligung ist immer der Ausgangspunkt!

Mit einem klar formulierten Beteiligungsziel kann die Stufe der Beteiligung abgeleitet und das Versprechen an die Bürger:innen formuliert werden.

Ein mehrstufiger Prozess beinhaltet über den Zeitverlauf häufig verschiedene Stufen der Beteiligung. Bei jedem Schritt sollte das Zwischenziel definiert werden, damit geeignete Formate verwendet werden können und die Erwartungshaltung zielgerichtet adressiert werden kann.

VERSPRECHEN

VERSPRECHEN

Beteiligungsprozesse führen beinahe automatisch zu Erwartungshaltungen bei Bürger:innen. Die Verwaltung kann diese Erwartungshaltung durch gute und klare Kommunikation des Versprechens steuern, sodass keine falschen Hoffnungen geweckt werden.

Darüber hinaus kann durch eine bewusste Kommunikation des Versprechens nach Außen, die Verwaltung auch intern reflektieren, wie viel des eigenen Handlungsspielraumes an die Bürger:innen im Beteiligungsprozess abgegeben wird. Verschiedene Formate und Stufen der Beteiligung gehen mit einem unterschiedlichen Grad des Handlungs-spielraumes an die Bürger:innen einher (siehe Grafik unten).

Grafik zur Beteiligung
Prognos AG, 2022

CHECKLISTE

Welche Aspekte sind für ein erfolgreiches Beteiligungsformat zu beachten?

Die multidimensionale Wirkung von Beteiligungen der Bürger:innen eines smarten Landkreises entfaltet sich nicht ohne weiteres und es gibt einige Dinge zu beachten. Im Allgemeinen ist ein Beteiligungsformat erfolgreich, wenn …